Buntes Programm bei der Petersberger Gospelnacht
Nach drei Jahren Corona-Zwangspause fand am 9. Oktober wieder eine Gospelnacht in Petersberg statt. Vier verschiedene Chöre mit mehr als 70 Sängerinnen und Sängern begeisterten die 300 Besucher im Propsteihaus.
Die Gospelnacht im Propsteihaus gibt es bereits seit 2009. Dabei treten verschiedene Formationen aus der gesamten Region auf. Die Veranstaltung hat sich zu einem kulturellen Eckpfeiler in der Gemeinde und darüber hinaus entwickelt - zumindest bis 2019. Danach musste aufgrund der Corona-Pandemie pausiert werden. „Fast genau drei Jahre ist die letzte Gospelnacht her. Wir freuen uns sehr, dass das Publikum uns trotz der langen Zwangspause die Treue hält“, sagte Bürgermeister Carsten Froß bei der Begrüßung der Gäste mit Blick auf den vollbesetzten Festsaal. Zugleich erinnerte er daran, die Pandemie sei noch nicht vorüber: „Ein Chor musste leider kurzfristig absagen, da zu viele der Sängerinnen und Sänger positiv getestet worden sind.“
Dennoch tat das der Vielfalt des musikalischen Programms keinen Abbruch. Denn die Gospelnacht, das ist noch viel mehr als „nur“ spirituelles Programm - das ist ein buntes Potpourri der auftretenden Talente. Den Auftakt machte der Schulchor der Konrad-Adenauer-Schule unter der Leitung von Christoph Müller. Mit Beethovens „Ode an die Freude“ beschwor die Petersberger Realschule den Zusammenhalt Europas. Das anschließende Piraten-Medley brachte den Hollywood-Blockbuster „Fluch der Karibik“ auf die Bühne, aber auch klassische Lieder wie „Wellerman“ und „My Bonnie“ ließen Seemannsstimmung aufkommen. Mit „Sunny“ (bekannt durch Boney M) und „Ain’t Nobody“ (wieder entdeckt durch den deutschen DJ Felix Jaehn) zeigten die Schüler, dass sie auch Popsongs beherrschen.
Danach übernahm Chorus 36 aus Künzell unter der Leitung von Alexander Farnung. Der gemischte Chor besteht bereits seit 45 Jahren, gehört aber längst nicht zum alten Eisen, wie durch den Gospelsong „Certainly Lord“, „Drück die 1“ von Annett Louisan und „Mambo“ von Herbert Grönemeyer bewiesen wurde.
Exotisch wurde es dann, als der Chor Charisma aus Petersberg (Leitung: Claudia Sauer) den südafrikanischen Lobgesang „Yakanaka vhangeri“ anstimmte. Das einfühlsame Lied „The Love Of A Friend“ beschrieb dann genau das, was jeder und jede in seinem Leben benötigt: einen guten Freund, der einem immer zur Seite steht. Bei Heinz Rudolf Kunzes Hit „Dein ist mein ganzes Herz“ stimmte das Publikum mit ein.
Die zweite Hälfte des Abends wurde vom Ehemaligenchor der Konrad-Adenauer-Schule mit ihrem Leiter Christoph Müller eröffnet. Aviciis „Wake Me Up“ wurde kurzerhand zum Anti-Kriegs-Song umgedichtet. Mit „Can’t Help Falling In Love“ von Elvis Presley, „Only You“ von Vince Clarke und „Shallow“ von Lady Gaga wurde es zudem hochemotional im Propsteihaus.
Chorus 36 fing diese Stimmung hervorragend auf und führte sie mit den klassischen Gospels „We Will Bless Him“, „Top Of The World“ und „We Are Marching In The Light Of God“ weiter. Den krönenden Abschluss bildete erneut Charisma, die mit „Sailing“ von Rod Stewart, „Sowieso“ von Mark Foster und „Auf uns“ von Andreas Bourani drei Lieder boten, bei denen jeder im Saal mitsang.
Zum Ende dankte Bürgermeister Froß allen Mitwirkenden - insgesamt mehr als 70 Sängerinnen und Sängern -, lobte die Formationen für ihre großartigen Auftritte und kündigte an: „Im nächsten Jahr wird es wieder eine Gospelnacht geben!“