Einweihung Radweg Margretenhaun-Dipperz
Nach knapp acht Monaten Bauzeit ist der Radweg zwischen Margretenhaun und Dipperz freigegeben worden. Es war die erste Maßnahme hessenweit, die mit Fördermitteln des Bundes finanziert wird, und sie soll Auftakt für die Verbesserung der Radwege in der gesamten Region sein.
Der Radweg zwischen Dipperz und dem Petersberger Ortsteil Margretenhaun war bisher nur rudimentär vorhanden, die geschotterten Feldwege waren bei Nässe oder im Winter nicht befahrbar, Begegnungsverkehr war aufgrund der Enge kaum möglich. Das ist nun anders: Der Radweg ist auf einer Breite von 3 Metern asphaltiert und eine beidseitige Bankette von jeweils 0,5 Metern Breite angelegt worden. Die Bauarbeiten, die im September 2021 begonnen hatten, sind vor Kurzem abgeschlossen worden. Nun können Radler die etwa 3,3 Kilometer lange Distanz zwischen den beiden Orten ganzjährig und vor allem sicher zurücklegen.
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 590.000 Euro und werden mit 80 Prozent aus Fördermitteln des Bundes (Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur) finanziert. Die restlichen Kosten werden von der Gemeinde Petersberg, der Gemeinde Dipperz und dem Landkreis Fulda getragen. Das Geld sei sehr gut angelegt, betont Petersbergs Bürgermeister Carsten Froß: „Wenn wir mehr Leute zum Umsteigen auf das Fahrrad motivieren wollen, dann muss auch die Infrastruktur stimmen.“ Denn Radwege, die im Nichts enden, zu eng sind, gefährliche Straßen kreuzen oder schlecht beschildert sind, brächten Radfahrer schnell an die Frustrationsgrenze. „Mit dem Bau des neuen Radwegs haben wir eine echte Alternative zum Autoverkehr geschaffen. Der Weg zum Einkaufen, zur Arbeit, zur Gaststätte oder zu Verwandten und Freunden kann nun problemlos mit dem Rad zurückgelegt werden“, ist der Bürgermeister überzeugt.
Das Projekt ist nur der Auftakt für eine Verbesserung des Radverkehrs im gesamten Landkreis Fulda. In vielen Städten und Gemeinden steht in den nächsten Jahren der Ausbau von Radverbindungen an. Der jetzt eröffnete Radweg ist in weiterer Hinsicht ein Pilotprojekt: Denn viele der Strecken, die nun für Radler ausgebaut werden, werden weiterhin als Wirtschaftswege für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt. Gemeinsam mit dem Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld sind am neuen Radweg deshalb Schilder aufgestellt worden, die Radfahrer und Landwirte auf gegenseitige Rücksichtnahme hinweisen sollen. Diese Schilder sollen zukünftig auch bei weiteren Radwegen angewendet werden. "Auch wenn dieser Weg primär für Radfahrer gedacht ist, sind sie nicht die einzigen, die ihn nutzen dürfen. Auch Fußgänger, Inline-Skater und insbesondere Landwirte sind hier unterwegs. Meine Bitte ist, dass alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen. Der Landwirt fährt hier nicht aus Spaß mit seinen großen Maschinen rum, sondern muss zu seinen Feldern kommen, sonst kann er seine Arbeit nicht verrichten. Wenn wir das beherzigen, dann wird der Radweg für alle Beteiligten eine Bereicherung sein, und ich bin überzeugt, dass er gut angenommen wird. Ich wünsche allen Menschen, die den Weg nutzen, stets eine gute und sichere Fahrt", sagt Froß.
Der Bürgermeister dankt insbesondere Bund und Landkreis als Fördergeber, den Mitarbeitern im Bauamt sowie allen beteiligten Behörden und Baufirmen. Bundestagsabgeordneter Michael Brand gab den Dank direkt zurück: "Gelder sind die eine Sache, aber es muss auch Kommunen geben, die solche Maßnahmen letztlich umsetzen." Dass das hier so schnell ging, kurz nach Auflage des Förderprogrammes, sei beeindruckend. Auch Landrat Bernd Woide lobte die Kommunen und sieht die Einweihung als Startschuss für den weiteren Ausbau der Radwege in der Region.
Mit diesem Radweg ist für die Gemeinde Petersberg noch lange nicht Schluss: In dem 2020 verabschiedeten Radverkehrskonzept sind rund 40 Maßnahmen vorgeschlagen, die nach und nach umgesetzt werden sollen. Nach dem Radweg nach Dipperz sollen dieses Jahr auch der Weg bei Marbach in Richtung Hünfeld-Rückers sowie die Verbindungen zwischen Melzdorf und Stöckels und zwischen Lehnerz und Götzenhof erneuert werden – in allen Fällen wieder in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis Fulda. Ebenso begrüßte der Dipperzer Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler die gute interkommunale Zusammenarbeit mit Petersberg.
Vertreter der Gemeinden Dipperz und Petersberg, des Landkreises, des Bundes, des Landes und der Baufirma weihen den Weg ein.