Weihnachtsgruß des Bürgermeisters 2021
Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
vor genau einem Jahr befanden wir uns mitten im zweiten Corona-Lockdown. Geschlossene Geschäfte, geschlossene Kneipen, geschlossene Schulen und Kitas, abgeriegelte Altenheime, eingeschränkte Kontakte, überlastete Intensivstationen – das war die Lage im Winter 2020. Damals habe ich die Situation mit einer Radtour verglichen, bei der man einen Berg hochfährt und hinter jeder Kurve den Gipfel erhofft, sich tatsächlich jedoch nur eine weitere Steigung verbirgt. Im Sommer 2021 dann wähnten wir uns schon am Ziel: Corona schien überwunden. Jetzt sind wir wieder am Rande eines kompletten Herunterfahrens der Gesellschaft und müssen feststellen: Diese Radtour ist noch lange nicht vorbei – und ohne weitere Anstrengungen wird es nicht gehen.
Ich erwarte von unserer neuen Bundesregierung nun entschlossenes und schnelles Handeln. Auch die Opposition ist in der Pflicht: Jetzt ist nicht die Zeit für parteipolitisches Geplänkel und Taktieren. Der Wunsch geht auch in Richtung Wiesbaden. Die Kommunen brauchen von der Landesregierung verlässliche Entscheidungen. Alle paar Wochen eine veränderte Verordnung zu erlassen, das verunsichert die Bürgerinnen und Bürger genauso wie die kommunalen Behörden.
Allerdings, auch das möchte ich betonen: Eine einfache Lösung gibt es bei der Pandemie nicht. Einen totalen Lockdown zu vermeiden und gleichzeitig das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, ohne die Gesellschaft noch stärker in ungeimpfte und geimpfte Menschen zu spalten – das ist eine echte Herkulesaufgabe. Ich wünsche den Entscheidern in Berlin und Wiesbaden dabei ein glückliches Händchen und Besonnenheit.
Auch wenn wir jetzt in eine ungewisse Zukunft blicken: Es war nicht alles schlecht in diesem Jahr. Nach einem Jahr Zwangspause konnte unser Freibad Waidesgrund im Juni öffnen. Natürlich stellten Zeitfenster und Online-Reservierung Hürden für den ein oder anderen dar, aber mehr als 24.000 Gäste beweisen, dass es richtig war, unser Schwimmbad auch unter Pandemie-Bedingungen zu öffnen. Die Vorbereitungen für die Saison 2022 sind bereits angelaufen.
Ebenso konnten 2021 wieder Veranstaltungen stattfinden. Sei es das Bürgerfest oder der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz, die Kirmes in den Ortsteilen, der Seniorentreff oder der Start der Karnevalskampagne – endlich wurde wieder in und um Petersberg herum gefeiert. Solche Feste gehören zu unserem Gemeindeleben dazu, und ich bin allen Vereinen, die sich dabei eingebracht haben, dankbar, die Herausforderung angenommen zu haben.
Besonders eine Aktion in diesem Jahr hat mich glücklich gemacht: die Übergabe von gleich sieben Feuerwehrfahrzeugen. Das war ein Höhepunkt, der die Kameradinnen und Kameraden vielleicht auch ein wenig entschädigt hat nach zwei entbehrungsreichen Corona-Jahren. Meine Aufgabe als Verwaltungschef ist es, unsere Wehren gut auszustatten, sodass sie für alle Eventualitäten gut gerüstet sind. Wie wichtig unsere Feuerwehrmänner und -frauen sind, das haben sie am 11. November unter Beweis gestellt, als die Fliegerbomben am Rauschenberg entschärft beziehungsweise gesprengt wurden. Aber nicht nur den Feuerwehrkräften gebührt Dank, sondern auch den Anwohnerinnen und Anwohnern, den Hilfsorganisationen, den gemeindlichen Mitarbeitern und den Landwirten, die mitgeholfen haben. Alle sind zusammengerückt, um an diesem Ausnahmetag Außergewöhnliches zu leisten. Ich bin stolz, Bürgermeister einer Gemeinde sein zu dürfen, die dies bewältigt hat.
Apropos Rauschenberg: Das ist ein gutes Stichwort, um einen Blick auf das Jahr 2022 zu werfen. Der Rauschenberg soll als Naherholungsgebiet in Teilen wieder freigegeben werden. Das könnte bereits im Frühjahr klappen. Wir werden unser Radwegenetz ausbauen, unter anderem Verbindungen zwischen Margretenhaun und Dipperz sowie Stöckels und Almendorf herstellen. Die Feuerwehren erhalten eine Atemschutzwerkstatt an der Landwehr, das Neubaugebiet Almendorf wird erschlossen, die Planungen für den Kindergarten Margretenhaun sollen umgesetzt werden. Die Rathausplatzkonzerte sollen wieder stattfinden, auch andere Veranstaltungen werden uns kulturell bereichern. Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, Sie merken: Die Gemeinde ruht sich nicht auf dem Erreichten aus, sondern wir wollen uns stetig weiterentwickeln und verbessern. Nur so kann unser Petersberg so lebenswert bleiben, wie es zurzeit ist.
Die bevorstehenden Feiertage bieten Zeit für Ruhe und Besinnung. Ich habe mir vorgenommen, diese Zeit genau in diesem Sinne zu nutzen, und hoffe, dass Sie hierzu ebenfalls Gelegenheit haben werden. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Weihnachtszeit.
Es grüßt Sie herzlich
Carsten Froß
Bürgermeister