Mehr Rücksicht auf den Radwegen
Vielen sind sie sicher schon aufgefallen: Die Piktogramme, die seit mehreren Wochen auf einigen Wegen im Gemeindegebiet aufgebracht worden sind. Dahinter verbirgt sich eine Aktion des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, der so zu mehr Rücksicht auf den Wegen aufrufen möchte.
Kommen sich auf einem Weg Radfahrer und Traktorfahrer entgegen, wird es schnell eng. Moderne landwirtschaftliche Maschinen sind oft breit und haben auf schmalen Wegen kaum Ausweichmöglichkeiten. Doch die Traktorfahrer sind auf die Wege angewiesen, denn sie müssen ihren Arbeitsplatz, die Wiesen und Felder erreichen. Deswegen gibt es die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“. Damit möchten der Kreisbauernverband und die teilnehmenden Kommunen erreichen, dass alle Verkehrsteilnehmer mehr Acht aufeinander geben.
„Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel boomt – und das nicht nur für den Tourismus oder zum Sport, sondern für Alltagsfahrten wie den Einkauf oder den Arbeitsweg. Wir als Gemeinde wollen dieser Entwicklung Rechnung tragen und bauen Radwege in unserem Gebiet deutlich aus“, sagt Bürgermeister Carsten Froß. Das lässt sich derzeit zwischen Margretenhaun und Dipperz beobachten. Klar ist aber auch: Die meisten der Radwege sind gleichzeitig landwirtschaftliche Wirtschaftswege – und das müssen sie auch bleiben, damit die Landwirte in der Region weiter zu ihren Feldern und Wiesen gelangen. „Etliche Landwirte haben mir von Problemen berichtet, die sie mit Radfahrern haben, die zum Beispiel partout nicht ausweichen wollen, wenn ihnen ein Traktor entgegenkommt“, berichtet Froß.
Deswegen die Aktion „Rücksicht macht Wege breit“: In Zusammenarbeit mit den Ortslandwirten wurden dem Kreisbauernverband mehrere Stellen im Gemeindegebiet genannt, die Konfliktpotenzial haben, zum Beispiel hinter dem Gewerbegebiet in Richtung Böckels oder in Marbach Richtung Rückers. Ein auf den Weg aufgebrachtes Piktogramm, auf dem sich Traktorfahrer und Radfahrer zuwinken, soll die verschiedenen Verkehrsteilnehmer dafür sensibilisieren, dass durch gegenseitige Rücksichtnahme die Wege für alle nutzbar sind. Das betreffe nicht nur Radfahrer, sondern alle Verkehrsteilnehmer, betont der Bürgermeister: „Spaziergänger, Menschen mit Hunden, Inlineskater, E-Roller-Fahrer – sie alle müssen aufeinander Rücksicht nehmen. Das macht das Miteinander deutlich angenehmer und entspannter.“