Hochwasserschutz in der Gemeinde Petersberg
Leider gibt es keinen hundertprozentigen Schutz
Das vergangene Wochenende hat es leider wieder gezeigt, dass es auch bei umfassenden Maßnahmen keinen 100%igen Schutz vor Hochwasser gibt. Die Anwohner in den Bereichen der Haune und Wanne mussten bei der extremen Wetterlage am vergangenen Donnerstag/ Freitag diese leidvolle Erfahrung machen.
Seit Jahren schon versucht die Gemeinde Petersberg mit zahlreichen Maßnahmen die Gefahr zu minimieren.
Es werden Begehungen an den gemeindlichen Graben- oder Flussläufen 2 mal jährlich durchgeführt bzw. nach Erfordernis oder Meldungen auch öfter. Alle wichtigen Einlaufbauwerke werden anhand aktueller Prioritätenlisten ¼ jährlich durch Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs begangen. Hierunter fallen auch alle wichtigen Durchlässe-, Brücken-, und Einlaufbauwerke sowie auch geschlossene Niederschlagswasserkanäle.
Die Verwaltung betreut den Bereich „Haune“, von Böckels (B458) bis nach Margretenhaun (Lindenstraße). Dieser Bereich wurde sogar vor den Starkregenereignissen am Mittwoch 11.04.2018 begangen. Weiterhin wurden auch die wichtigsten Grabenläufe (III. Ordnung) in den letzten Wochen untersucht. Es wurden keine über das Maß des normalen, nötigen Hochwasserschutzes hinaus gehenden Vorkommnisse aufgenommen. Der weitere Hauneverlauf ab Margretenhaun (Lindenstraße) und die übergeordneten Gewässer werden vom Wasserverband Haune ebenfalls turnusmäßig begangen und entsprechend unterhalten. Für offene Gräben, die in ein geschlossenes Rohrsystem einlaufen, wird bereits seit vielen Jahren anhand einer Kontrollliste eine vierteljährliche Begehung und Reinigung aller wichtigsten Einlaufbauwerke durchgeführt. Zusätzlich wird nach Bedarf oder Meldungen durch Bürger noch öfter gereinigt.
Im Rahmen des Hochwasserschutzes gibt es zur Zeit ein Projekt, in dem die Gemeinde Petersberg aktuell das Einzugsgebiet von Margretenhaun im Rahmen einer Studienarbeit an der Uni Erfurt aufnehmen und bewerten lässt. Dabei werden die aktuellen Ereignisse von entscheidender Bedeutung sein. Auch werden bereits Prüfungen nach DIN 1046 an allen gemeindlichen Durchlässen und Brücken (größer als 2,00 m) durch ein Ing.-Büro durchgeführt.
Wie bei den Ereignissen am 12. und 13. April 2018 wird es jedoch auch zukünftig keine 100 prozentigen Schutzmaßnahmen geben.
Die Gemeinde Petersberg hat in den vergangenen 10 Jahren alle Rohrsysteme videotechnisch befahren und mit großem Kostenaufwand sanieren oder nach aktuellen Richtlinien erneuern lassen. Darüber hinaus werden jährlich mindestens 20.000 EUR für die Instandhaltung der gemeindlichen Gräben ausgegeben.
Mittlerweile sind Mitarbeiter der Gemeinde bereits in allen Ortsteilen unterwegs um die Schäden an den öffentlichen Bereichen aufzunehmen und zu beheben.