Petersberg ist bei "Jugend entscheidet" dabei
Das Vertrauen in die Demokratie kann man nicht früh genug aufbauen. Viele junge Menschen haben sich gerade in den vergangenen Jahren nicht ausreichend gehört gefühlt. Sie ernst zu nehmen und politisch zu beteiligen, ist eines der Ziele von „Jugend entscheidet“. Ab 2024 werden zehn neue Städte und Gemeinden in einem begleiteten Verfahren mindestens eine lokalpolitische Entscheidung an junge Menschen zwischen 12 und 17 Jahren abgeben. Von Boizenburg bis Weißenfels können die Jugendlichen nun neue Ideen einbringen, die ihr Umfeld besser machen.
Rund 100 Kommunen hatten sich für die Teilnahme an dem Programm der HertieStiftung beworben – und Petersberg ist als einzige Gemeinde in Hessen ausgewählt worden. „Wir sind begeistert, wie viele motivierte und kreative Bewerbungen wir erhalten haben“, sagt Elisabeth Niejahr, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. „Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind offen für die neuen Einblicke der Jugendlichen. Und wir sind uns sicher, dass die Stadtverwaltungen von dem Projekt genauso profitieren werden wie die jungen Menschen.“ Aus den Bewerbungen hat das Projektteam von Jugend entscheidet zehn möglichst unterschiedliche Kommunen aus ganz Deutschland ausgewählt.
Gefördert werden Städte und Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die bislang noch keine oder wenig Erfahrung mit Jugendbeteiligung haben. Jugendbeteiligung vor Ort Kern des Beteiligungsprozesses ist ein mehrstufiges Entscheidungsverfahren, in dem die Jugendlichen zunächst Themenvorschläge erarbeiten. Im Anschluss bereiten Politik und Verwaltung eine konkrete Entscheidungsvorlage vor, über die der Stadt- oder Gemeinderat in einer öffentlichen Ratssitzung abstimmt. Während des gesamten Prozesses stehen den Kommunen erfahrene Expertinnen und Experten mit individueller Beratung und Begleitung zur Seite – von der Unterstützung bei der Gewinnung der Jugendlichen bis hin zur langfristigen Verankerung von Jugendbeteiligung vor Ort.
Zusätzlich erhalten die Kommunen Zugang zu regelmäßigen Fachveranstaltungen, einem großen Netzwerk mit über 70 Städten und Gemeinden sowie einen Sachkostenzuschuss in Höhe von jeweils 5.000 Euro. „Junge Menschen brauchen eine Stimme und die Möglichkeit der Partizipation in der Kommunalpolitik, denn sie haben oftmals innovative Ideen, sind aber in den politischen Gremien unterrepräsentiert – oder, noch schlimmer, gar nicht vertreten. Unser Ziel ist es, frische Ideen zu erhalten und neue Impulse zu setzen. Mit Jugend entscheidet möchten wir uns für den Dialog mit jungen Menschen öffnen und moderne, ansprechende Beteiligungsformate etablieren“, freut sich Bürgermeisterin Claudia Brandes über die Zusage der HertieStiftung.